Inflationsrechner: Berechnung der Preissteigerung in Deutschland

Mit diesem Inflationsrechner können Preise oder Vermögen aus der Vergangenheit auf der Grundlage des offiziellen Verbraucherpreisindex (VPI) für Deutschland, veröffentlicht am 23.02.2023, mit den heutigen Werten verglichen werden.

Wie hoch müsste Ihr Gehalt heute sein, um die Inflation auszugleichen? Angenommen, Sie haben im Jahr 2015 ein monatliches Gehalt von 2.300 Euro erhalten. Um die Inflation auszugleichen, müsste Ihr Gehalt im Jahr 2022 auf mindestens 2.696 Euro gestiegen sein. Geben Sie Ihre Werte im Inflationsrechner ein. Haben Sie in früheren Jahren Aktien gekauft? Dann können Sie die Entwicklung des Aktienwertes mit der allgemeinen Preisentwicklung vergleichen. Oder angenommen, Sie haben in früheren Jahren eine Immobilie erworben. Wie hoch könnte der Preis dieser Immobilie im aktuellen Jahr 2023 sein allein infolge der Inflation? Dabei ist allerdings zu beachten, dass das Ergebnis im allgemeinen nicht dem gültigen Marktpreis der Immobilie entspricht. Dieser kann darüber oder darunter liegen und hängt stark von der Immobilienpreisentwicklung, vom Standort und der Lage der Immobilie ab.

Im Familienrecht wird bei der Berechnung des Zugewinns durch Indexierung des Anfangsvermögens die Inflation berücksichtigt. Das Anfangsvermögen, das am Tag der Eheschließung in die Ehe eingebracht wurde, ändert seinen Wert im Laufe der Zeit entsprechend der Inflationsrate.

Inhaltsverzeichnis


Inflationsrechner: Preissteigerung und Inflationsrate berechnen

Durch Eingabe des ersten und des letzten Jahres, jeweils bezogen auf den Jahresanfang und das Jahresende, wird der zu betrachtende Zeitraum festgelegt. Der kleinste zu betrachtende Zeitraum ist ein Jahr. Für das erste Jahr wird der Anfangswert, dessen Wertentwicklung betrachtet werden soll, eingetragen. Der ausgegebene Wert für das letzte Jahr gibt an, um wieviel sich dieser Anfangswert durch Inflation bis zum Jahresende des letzten Jahres erhöht oder eventuell in Folge einer Deflation erniedrigt hat. Als zusätzlicher Hinweis wird außerdem der aktuelle Verbraucherpreisindex (VPI) am Anfang des ersten Jahres und am Ende des letzten Jahres angezeigt. Der Verbraucherpreisindex (VPI) am Anfang des ersten Jahres entspricht dem veröffentlichten VPI des vorausgegangenen Jahres und der Verbraucherpreisindex (VPI) am Ende des letzten Jahres entspricht dem veröffentlichten VPI des letzten Jahres. Es kann angewählt werden, ob die Werte in Euro (€) oder Deutscher Mark (DM) ein- oder ausgegeben werden sollen.

Ist das eingegebene letzte Jahr das aktuelle Jahr 2023 wird die Inflationsrate für dieses Jahr aus dem Durchschnitt der aktuell veröffentlichten Monatsdaten des Verbraucherpreisindex (VPI) berechnet. Ist das eingegebene letzte Jahr später als das aktuelle Jahr 2023, wird die Inflationsrate für kommende Jahre geschätzt.

Aktuelle Werte eingeben und [Berechnen] anwählen:

Eingaben zum Inflationsrechner Deutschland
Jahr: Wert: VPI: Währung:
Erstes:
Letztes:

Weitere Ergebnisse des Inflationsrechners
Kaufkraft im letzten Jahr 2023:
Preissteigerung 1949 - 2023: %
Durchschnittliche Inflationsrate 1949 - 2023: %
Inflationrate im letzten Jahr 2023: %


Weitere Ergebnisse des Inflationsrechners

Bezogen auf den eingegebene Wert am Anfang des ersten Jahres gibt die ausgegebene Kaufkraft den realen Wert am Ende des letzten Jahres an. Die berechnete Preissteigerung ist definiert als die prozentuale Veränderung der Preise im betrachteten Zeitraum. Die durchschnittliche Inflationsrate pro Jahr gibt den Prozentsatz an, um den die Preise im Durchschnitt pro Jahr gestiegen oder im Falle einer Deflationsphase gefallen sind. Die Inflationsrate im letzten Jahr gibt an, um wieviel Prozent sich die Preise vom Anfang bis zum Ende des letzten Jahres verändert haben. Negative prozentule Werte zeigen im betrachteten Zeitraum eine Deflation an (1949 - 1951, 1953 und 1986).

Schätzung der jährlichen Inflationsrate für kommende Jahre

Ist das im Inflationsrechner eingegebene letzte Jahr später als das aktuelle Jahr 2023 wird die Inflationsrate für die kommenden Jahre geschätzt. Dazu werden entsprechend der Zahl der zukünftigen Jahre die historischen Verbraucherpreisindizes (VPI) der vergangenen Jahre verwendet. Für diesen zurückliegenden Zeitraum wird die durchschnittliche Inflationsrate pro Jahr und der sich daraus errechnete Verbraucherpreisindex (VPI) für das letzte Jahr ausgegeben. Im Falle von geschätzten Daten wird im Inflationsrechner ein Hinweis mit den verwendeten Jahreszahlen für die Schätzung angezeigt.

Verbraucherpreisindex (VPI) für Deutschland

Der Verbraucherindex (VPI) ist ein zentraler Indikator für die Preisentwicklung in Deutschland. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahr wird als Teuerungsrate oder als Inflationsrate bezeichnet. Eine Zeitperiode mit einem steigenden Verbraucherpreisindex wird Inflation genannt, eine mit fallendem Verbraucherpreisindex Deflation. Der Verbraucherpreisindex für Deutschland - Lange Reihen ab 1948 wird monatlich als Tabelle vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Die in diesem Inflationsrechner 2023 verwendeten Daten beziehen sich auf die aktuelle Veröffentlichung vom 23.02.2023. Die Tabelle "611xx-01" stellt die Jahreswerte für den Verbraucherindex (VPI) dar und enthält für den Zeitraum 1948 bis 1991 verschiedene Preisindizes für die Lebenshaltung und seit 1991 zusätzlich einen vereinheitlichten Verbraucherpreisindex sowie einen Index der Einzelhandelspreise. Der Index bezieht sich jeweils als prozentualer Wert auf ein Basisjahr. Für die Jahre 1948 bis 1990 wird der Preisindex für die Lebenshaltung mit Basisjahr 1995 (Index = 100) und ab 1991 der Verbraucherpreisindex mit Basisjahr 2020 (Index = 100) dargestellt. In diesem Inflationsrechner 2023 wird zur Berechnung des Verbraucherpreisindex (VPI) der Preisindex für die Lebenshaltung für das frühere Bundesgebiet von 1948 bis 1961 der Spalte "4-Personenhaushalte von Arbeitern und Angestellten mit mittleren Einkommen", von 1962 bis 1990 der Spalte "Alle privaten Haushalte" und ab 1991 der Spalte "Verbraucherpreisindex" für Deutschland entnommen. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht für die verschiedenen Kennzahlen sowohl Jahres- als auch Monatswerte. In diesem Inflationsrechner 2023 werden die aktuellen durchschnittlichen Jahreswerte für den Verbraucherpreisindex (Tabelle 611xx-01) verwendet. Die letzten aktualisierten Jahreswerte beziehen sich somit auf das Jahr 2022. Für das aktuelle Jahr 2023 wird der Verbraucherindex (VPI) aus dem Durchschnitt der aktuell veröffentlichten Monatsdaten (Tabelle 611xx-03) berechnet.


Preisentwicklung in Deutschland historisch

Entwicklung des Verbraucherpreisindex

Die Entwicklung des Verbraucherpreisindex (VPI) in Deutschland beginnt im Jahr 1948 mit einem Wert von 20,2 bezogen auf das Basisjahr 2020. Der Verlauf des Verbraucherpreisindex ist ein Abbild für die prozentuale Preissteigerung im Laufe der Jahre.

Entwicklung der Kaufkraft

Der Verlauf der Kaufkraft ist ein Abbild für den Wertverlust des Geldes seit dem Jahr 1948 mit einem umgerechneten Basiswert von 100 €. Die Schwankungen der Preisentwicklung und der Kaufkraft werden durch die Entwicklung der Inflationsrate im folgenden Diagram genauer dargestellt:

Entwicklung der Inflationsrate

Die Inflationsrate gibt die jährliche prozentuale Preissteigerung wieder und wird aus der jährlichen Änderung des Verbraucherpreisindex (VPI) berechnet.

Die geringste Inflationsrate in Deutschland im gesamten betrachteten Zeitraum ab 1949 war 1950 mit einer negativen Inflationsrate von -6,4 %. Das bedeutet, dass Deutschland in diesem Jahr eine Deflation erlebt hat, die bereits 1949 (-1,1 %) begonnen hatte und 1950 endete. Die maximale Inflationsrate war im Jahr 1951 (7,6 %). Weitere Jahre mit einer Deflation relativ zum Vorjahr hatte Deutschland in den Jahren 1953 (-1,7 %) und 1986 (-0,1 %). Hohe Inflationsraten mit mehr als 6 % zum Vorjahr gab es in Deutschland in den Jahren 1973 (7,1 %), 1974 (6,9 %), 1981 (6,3 %) und 2022 (6,9 %).

Berechnung der Preissteigerung aus dem Verbraucherpreisindex (VPI)

Die Preissteigerung wird für den gewählten Zeitraum berechnet und gibt an, wie sich ein Geldwert im laufe dieses Zeitraums verändert hat. Für die Berechnungen werden die Jahresdurchschnittswerte vom Verbraucherindex (VPI) verwendet, die seit 1948 vom Statistischen Bundesamt erhoben und veröffentlicht werden. In diesem Inflationsrechner 2023 wird die aktuelle Veröffentlichung vom 23.02.2023 berücksichtigt.

Durch Inflation steigen die Preise. Bei einer negativen Inflationsrate (Deflation) fallen die Preise. Das bedeutet, dass die gleichen Waren und Dienstleistungen einen höheren oder geringeren Geldwert bekommen. Der Wert W2 bezogen auf das Ende des letzten Jahres berechnet sich aus dem Produkt des Wertes W1 am Ende des ersten Jahres und dem Verhältnis von Verbraucherpreisindex VPI2 des letzten Jahres zum Verbraucherpreisindex VPI1 des ersten Jahres:

W2 = W1 * VPI2 / VPI1.

Ein Wert von 1000 € am Anfang des Jahres 2018 oder Ende des Jahres 2017 hätte zum Ende des Jahres 2020 zum Beispiel einen Wert von:

W2 = 1000 * 96,4 / 100,0 = 1037,34 €.

Für Waren und Dienstleistungen im Wert von 1000 € im Jahr 2018 sind im Jahr 2020 für die gleichen Waren und Dienstleistungen 1037,34 € zu zahlen. Die prozentuale Preissteigerung P berechnet sich aus dem Verbraucherpreisindex VPI1 des ersten Jahres und dem Verbraucherpreisindex VPI2 des letzten Jahres wie folgt:

P = (VPI2 / VPI1 - 1) * 100.

Ein VPI von 96,4 im Jahr 2017 und ein VPI von 100,0 im Jahr 2020 ergibt zum Beispiel eine prozentuale Preissteigerung P von:

P = (96,4 / 100,0 - 1) * 100 = 3,73 %.

Berechnung der Kaufkraft aus dem Verbraucherpreisindex (VPI)

Durch Inflation verringert sich der Wert des Geldes, das bedeutet, dass das Geld eine gerin­gere Kauf­kraft hat und damit ein Kaufkraftverlust entsteht. Kaufkraft und Preissteigerung verhalten sich reziprok zueinander. Die Kaufkraft K bezogen auf das Ende des letzten Jahres berechnet sich aus dem Produkt des Wertes W am Ende des ersten Jahres und dem Verhältnis von Verbraucherpreisindex VPI1 des ersten Jahres zum Verbraucherpreisindex VPI2 des letzten Jahres:

K = W * VPI1 / VPI2.

Ein Wert von 1000 € am Anfang des Jahres 2018 oder Ende des Jahres 2017 hätte zum Ende des Jahres 2020 zum Beispiel eine Kaufkraft K von:

K = 1000 * 96,4 / 100,0 = 964,00 €.

Für 1000 € lassen sich im Jahr 2020 nur noch Waren und Dienstleistungen kaufen, die im Jahr 2017 einen Wert von 964,00 € hatten.

Jährliche durchschnittliche Inflationsrate berechnen

Die ausgegebene durchschnittliche Inflationsrate gibt an, um wiewviel Prozent die Preise im betrachteten Zeitraum jährlich durchschnittlich gestiegen sind. Die durchschnittliche Inflationsrate I berechnet sich aus dem geometrischen Mittel aller Verbraucherpreisindizes im betrachteten Zeitraum über n Jahre mit i = 1 .. n:

xi = VPIi+1 / VPIi
I = ((x1 * x2 * ... * xn) 1/n) - 1) * 100.

Für die Jahre 2017 bis 2020 ergibt sich mit n = 3 zum Beispiel eine durchschnittliche Inflationsrate I von:

x1 = VPI2018 / VPI2017 = 98,1 / 96,4 = 1,0176
x2 = VPI2019 / VPI2018 = 99,5 / 98,1 = 1,0143
x3 = VPI2020 / VPI2019 = 100,0 / 99,5 = 1,0050
m = x1 * x2 * x3 = 1,0373
I = (m1/n - 1) * 100 = 1,23 %

Eine durchschnittliche Inflationsrate zum Beispiel von 1,23 % angewendet auf den Wert von 1000 € im ersten Jahr und jeweils auf die folgenden 2 Jahre ergibt jährliche Aufschläge von:

2018: 1,23 % von 1000,00 € = 12,30 €
2019: 1,23 % von 1012,30 € = 12,45 €
2020: 1,23 % von 1024,75 € = 12,60 €

Das ergibt eine Preissteigerung von 1037,35 €.

Umrechnung Verbraucherpreisindex (VPI) von Basisjahr 1995 auf 2020

In der veröffentlichten Tabelle des statistischen Bundesamtes wird der Index für die Jahre 1948 bis 1990 auf das Basisjahr 1995 (Index = 100) bezogen. In diesem Inflationsrechner 2023 werden als Berechnungsgrundlage alle Indizes aus diesem Zeitraum umgerechnet auf das aktuell gültige Basisjahr 2020:

VPI = Index1995 * IndexJahr / 100.

Für das Jahr 1948 errechnet sich zum Beispiel der normierte Verbraucherpreisindex (VPI) damit gerundet auf eine Stelle nach dem Komma:

VPI = 71,0 * 28,5 / 100 = 20,2.